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  • Teaserbild: Dourdan, 25. Juni 1905: der siegreiche Václav Vondřich –
von den Zuschauern ,Wanderschmied‘ genannt – mit einer
Tasche voller Werkzeug und Ersatzteile im Ziel der
inoffiziellen Motorrad-Weltmeisterschaft. In der Mitte steht
Václav Klement, Mitbegründer des Unternehmens aus
Mladá Boleslav.

    Dourdan, 25. Juni 1905: der siegreiche Václav Vondřich – von den Zuschauern ,Wanderschmied‘ genannt – mit einer Tasche voller Werkzeug und Ersatzteile im Ziel der inoffiziellen Motorrad-Weltmeisterschaft. In der Mitte steht Václav Klement, Mitbegründer des Unternehmens aus Mladá Boleslav.

    25. Juni 2020
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    Teaserbild: Václav Vondřich erreichte mit dem L&K-Zweizylinder auf den Schotterpisten rund um Dourdan Geschwindigkeiten von über 100 km/h. Es standen fünf Runden von jeweils 54
Kilometer Länge auf dem Programm. In drei Passagen
mussten die Fahrer ihre Maschinen mit abgeschaltetem
Motor schieben und danach wieder starten.

    Václav Vondřich erreichte mit dem L&K-Zweizylinder auf den Schotterpisten rund um Dourdan Geschwindigkeiten von über 100 km/h. Es standen fünf Runden von jeweils 54 Kilometer Länge auf dem Programm. In drei Passagen mussten die Fahrer ihre Maschinen mit abgeschaltetem Motor schieben und danach wieder starten.

    25. Juni 2020
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Der Triumph von Dourdan: Laurin & Klement gewann vor 115 Jahren die Motorrad-Weltmeisterschaft

25. Juni 2020
› Die Motorräder von Laurin & Klement, dem Vorläufer von ŠKODA AUTO, fuhren 1905 bei der inoffiziellen Weltmeisterschaft zu einem überragenden Erfolg
› Václav Vondřich stand mit seiner L&K CCR nach fünf Runden auf der 54 Kilometer langen Strecke in Paris als Titelgewinner fest, František Toman rundete den Doppelsieg für Laurin & Klement ab
› Die Marke aus Mladá Boleslav engagiert sich bereits seit 1901 erfolgreich im Motorsport

Mladá Boleslav – Am 25. Juni 1905 gewann Václav Vondřich auf einem Motorrad der Marke Laurin & Klement die inoffizielle Motorrad-Weltmeisterschaft. Ausrichter war der damalige Motorradclub-Weltverband FICM, der Vorläufer der heutigen FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme). Dieser Sieg gehörte zu den größten Rennsporterfolgen der 1895 gegründeten Marke, aus der später ŠKODA AUTO hervorging. Noch im gleichen Jahr begann in Mladá Boleslav die Fertigung von Automobilen.
 
Bereits 1901 nutzten Václav Laurin und Václav Klement den Motorsport, um ihr kurz zuvor gegründetes, aufstrebendes Unternehmen auch international bekannter zu machen. Nur zwei Jahre nach Beginn der Motorradproduktion ging Narcis Podsedníček, damals hauptberuflich Werkstattleiter von L&K, beim 1.196 Kilometer langen Rennen von Paris nach Berlin an den Start. Als er am 30. Juni 1901 um 3 Uhr morgens schließlich das Ziel erreichte, war die offizielle Zeitnahme allerdings noch geschlossen. Die Bestätigung seiner Ankunftszeit durch einen Polizisten im Dienst wurde von offizieller Stelle jedoch nicht anerkannt und Podsedníček disqualifiziert.

Schon bald darauf zählten Motorräder von Laurin & Klement bei Bergrennen und Rundstreckenwettbewerben zum  Favoritenkreis und erzielten im In- und Ausland zahlreiche Erfolge. Sie waren stark, schnell und sehr zuverlässig: Von den insgesamt 87 Maschinen, die 1903 in 34 Rennen starteten, erreichten bis auf eine alle das Ziel und fuhren dabei insgesamt zu beachtlichen 32 Siegen.

Höhepunkt dieser eindrucksvollen Serie war die inoffizielle Weltmeisterschaft der FICM (Fédération Internationale des Clubs Motocyclistes), die am 25. Juni 1905 gut 50 Kilometer südwestlich von Paris in der kleinen Gemeinde Dourdan stattfand. Für das Highlight der damaligen Motorradrennsaison hatten die Organisatoren auf den Straßen der Region einen 54 Kilometer langen Rundkurs abgesteckt, der fünf Mal absolviert werden musste. In drei sogenannten ,Neutralisationsabschnitten‘ mussten die Fahrer ihre Maschinen mit abgeschaltetem Motor schieben und darauf hoffen, dass sie anschließend wieder ansprangen.

In dem Länderwettbewerb gingen 1905 die damals stärksten Nationalmannschaften an den Start. Mit František Toman und Václav Vondřich empfahlen sich bei einem Qualifikationsrennen im tschechischen Pacov gleich zwei Fahrer auf Laurin & Klement Motorrädern für die Aufgabe, Österreich-Ungarn zu repräsentieren. Als dritter Fahrer des Teams startete Eduard Nikodém auf einem Motorrad der Marke Puch. Für Großbritannien traten die Marken Ariel, Matchless und JAP an, die französischen Zweiräder kamen von Griffon und Peugeot. Deutschland schickte drei Motorräder des Herstellers Progress nach Frankreich. Das strenge Reglement schrieb vor, dass neben allen wesentlichen Bestandteilen der Maschinen auch die Reifen aus dem jeweiligen Herkunftsland stammen mussten, die damals allerdings nur über geringe Distanzen hielten. Für die Reparatur defekter Pneus waren die Fahrer zuständig.

Das Team von Laurin & Klement war vorbereitet: Im Jahr zuvor war die schwierige Strecke mit zahlreichen Nägeln gespickt, die frühe Reifenschäden noch wahrscheinlicher machten. Vondřich verstaute das nötige Werkzeug daher vor dem Start in einer schweren Ledertasche, die er sich mit zwei Schultergurten auf den Rücken schnallte. Das brachte ihm bei den Zuschauern bald den Spitznamen ,Wanderschmied‘ ein. Trotz des Zusatzgewichts und des höheren Schwerpunkts holte Vondřich mit seiner zweizylindrigen L&K CCR den Vorsprung des in Führung liegenden Vorjahressiegers Léon Demeester schnell auf. In der vierten Runde und nach 246 gefahrenen Kilometern übernahm der im heutigen Prager Stadtteil Libeň geborene Böhme die Führung. Im Ziel lag er nach 3:13.17 Stunden mehr als acht Minuten vorne, bevor der Franzose wegen eines nicht erlaubten Hinterradwechsels aus der Wertung genommen wurde. Hierdurch rückte der Drittplatzierte František Toman einen Platz auf und machte damit den Doppelsieg für Laurin & Klement perfekt. Von zwölf Startern schafften es nur drei Teilnehmer über die volle Distanz. Den damals bekannten Kapellmeister František Kmoch aus Kolín inspirierte dieser herausragende Erfolg des Unternehmens aus Mladá Boleslav sogar dazu, seinen 2/4-Takt-Tanz ,Na motoru‘ (,Auf dem Motor‘) zu komponieren.

Mit dem Triumph in Dourdan hatte die Marke ihre Position auch international weiter gestärkt. Die Motorradproduktion wurde noch einige Jahre fortgesetzt, zeitgleich begann Laurin & Klement jedoch auch mit der Fertigung von Automobilen. Den Anfang machte am 29. Oktober 1905 die Laurin & Klement Voiturette A nach zuvor vierjähriger Entwicklungsarbeit eines Konstrukteursteams unter der Leitung von Václav Laurin.

Václav Vondřich übernahm 1906 die Leitung der L&K Niederlassung in Prag. Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung musste er seine Karriere noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs beenden, Chef der ŠKODA Vertretung blieb er jedoch bis Anfang der 1940er-Jahre.
 
ŠKODA AUTO
› feiert dieses Jahr das 125. Jubiläum seiner Gründung in den Pioniertagen des Automobils 1895 und ist damit eines der weltweit traditionsreichsten Automobilunternehmen.
› bietet seinen Kunden aktuell neun Pkw-Modellreihen an: CITIGO, FABIA, RAPID, SCALA, OCTAVIA, KAROQ, KODIAQ sowie KAMIQ und SUPERB.
› lieferte 2019 weltweit 1,24 Millionen Fahrzeuge an Kunden aus.
› gehört seit 1991 zum Volkswagen Konzern, einem der global erfolgreichsten Automobilhersteller. ŠKODA AUTO fertigt und entwickelt selbständig im Konzernverbund neben Fahrzeugen auch Komponenten wie Motoren und Getriebe.
› unterhält drei Standorte in Tschechien; fertigt in China, Russland, der Slowakei, Algerien und Indien vornehmlich über Konzernpartnerschaften sowie in der Ukraine und Kasachstan mit lokalen Partnern.
› beschäftigt mehr als 42.000 Mitarbeiter weltweit und ist in über 100 Märkten aktiv.
› treibt im Rahmen der ŠKODA Strategie 2025 die Transformation vom Automobilhersteller zur „Simply Clever Company für beste Mobilitätslösungen“ voran.

Die ŠKODA AUTO Deutschland GmbH
› trat im September 1991 in den deutschen Markt ein.
› repräsentiert in Verbindung mit rund 1.300 Vertriebs- und Service-Partnern die Marke ŠKODA in Deutschland.
› ist Teil der Erfolgsgeschichte der tschechischen Traditionsmarke: 2019 wurden in Deutschland über 208.000 neue ŠKODA Fahrzeuge als Pkw zugelassen, das entspricht einem Marktanteil von 5,8 Prozent. Damit war ŠKODA nicht nur im elften Jahr in Folge Importmarke Nummer eins in Deutschland, sondern hat seine Position unter den renommierten Volumenmarken weiter gefestigt.