› Am Samstag, den 18. November 1899, testeten Journalisten in Prag-Bubny die ersten ‚motorisierten Zweiräder‘ Laurin & Klement Slavia A und B
› Václav Laurin hatte ein einzigartiges Motorradkonzept entwickelt: im Rahmen montierter Einzylindermotor mit selbst entworfenem Vergaser und Zündsystem
› Verkaufserfolge und Motorsportsiege der L&K-Motorräder bereiteten auch den Weg für die Automobilfertigung in Mladá Boleslav
Mladá Boleslav – Vor 125 Jahren, am 18. November 1899, präsentierte Laurin & Klement, das Vorgängerunternehmen von Škoda Auto, die Motorradtypen Slavia A und Slavia B bei einer Fahrveranstaltung für Journalisten in Prag. Gerade einmal vier Jahre nach der Unternehmensgründung führte der bisherige Fahrradhersteller aus Mladá Boleslav nun moderne, technisch ausgereifte Motorräder ein und weitete seine Produktpalette damit erheblich aus. Da der Motor im Rahmen statt wie damals üblich über dem Vorderrad positioniert war, wiesen die Slavia-Maschinen einen tieferen Fahrzeugschwerpunkt auf, der das Fahrverhalten massiv verbesserte. Zudem waren Motor und Anbauteile durch diese Positionierung besser geschützt. Die innovative elektrische Zündanlage und den Vergaser hatte L&K selbst entwickelt. Der kommerzielle und sportliche Erfolg der L&K-Motorräder bereitete den Weg für das erste Automobil des Herstellers aus Mladá Boleslav: die 1905 erschienene L&K Voiturette A.
Mutige Anfänge
Der Mechaniker Václav Laurin und der Buchhändler Václav Klement hatten ihre Werkstatt für Fahrräder der Marke ‚Slavia‘ in Mladá Boleslav kurz vor Weihnachten 1895 gegründet. Der Verkaufserfolg ihrer modernen und qualitativ hochwertigen Produkte ermöglichte den Aufbau einer effizienteren Fertigung im industriellen Maßstab, was wiederum zu einer schnelleren Erweiterung der Modellpalette führte. Ab Herbst 1898 widmete sich Václav Klement dem schnell wachsenden Motorradsektor. Bereits im Frühjahr 1899 bot L&K einen benzinbetriebenen Hilfsmotor für Fahrräder an. Allerdings erkannte der Hersteller schnell, dass die Zukunft den vollwertigen Motorrädern gehören würde – folgerichtig widmete sich Laurin & Klement der Entwicklung dieser Fahrzeuge.
Einzigartige technische Lösungen
Das vorherrschende Baumuster mit einem über dem angetriebenen Vorderrad positionierten Motor lehnte der intuitive Techniker Václav Laurin ab, da es seinen Ansprüchen an Fahrverhalten und Zuverlässigkeit nicht genügte. Er platzierte den Motor stattdessen innerhalb des Rahmens praktisch im Mittelpunkt des Motorrads. Dadurch wies die Maschine zum einen eine erheblich bessere Gewichtsverteilung auf. Außerdem waren der Einzylindermotor sowie Benzintank, Oberflächenvergaser und Zündanlage durch die Rohrrahmenstruktur besser gegen mechanische Beschädigungen geschützt. Dieses Layout sollte sich später weltweit als Standardkonstruktion durchsetzen. Darüber hinaus ersetzte Laurin das von einer externen Flamme erhitzte Platinrohr – das bislang zum Zünden des Kraftstoff-Luft-Gemischs diente – durch ein selbst entwickeltes elektromagnetisches Zündsystem.
Am Samstag, den 18. November 1899, präsentierte der Hersteller auf der Fahrradrennbahn von Prag-Bubny die ersten beiden L&K-Einzylinder-Motorräder der Marke Slavia: Der Typ A leistete bei 184 ccm Hubraum 1,25 PS (0,9 kW) und sollte 460 Gulden kosten. Der leistungsstärkere Typ B holte aus 240 ccm Hubraum 1,75 PS (1,3 kW) heraus und war für 500 Gulden erhältlich. Ein Lederriemen übertrug die Kraft ans Hinterrad. Die beiden Einzylinder erreichten 30 bzw. 40 km/h Höchstgeschwindigkeit. Beide neuen Modelle erwiesen sich auf Exportmärkten wie Deutschland und dem Vereinigten Königreich als große Erfolge. Der hervorragende Ruf der tschechischen Konstruktionen führte dazu, dass Ein- und Zweizylinder-Maschinen von Slavia ab 1904 unter der Marke ‚Germania‘ in Dresden in Lizenz gefertigt wurden. Im selben Jahr stellte L&K den Typ CCCC vor, eines der ersten Vierzylinder-Motorräder der Welt. Die L&K-Maschinen feierten große Motorsporterfolge, die in dem Gewinn der inoffiziellen Motorrad-Weltmeisterschaft 1905 in Dourdan nahe Paris gipfelten.
Der Wechsel in den Automobilbau
Auf der Höhe ihrer erfolgreichen Motorradära blickten Václav Laurin und Václav Klement bereits weiter voraus und fassten die Entwicklung von Automobilen ins Auge. So stellten sie bereits im April 1905 in Prag einen neuen Einliter-Zweizylinder vor, der im Herbst desselben Jahres als Antrieb des ersten Automobils von L&K, der Voiturette A, debütierte. Nach geschätzt 3.500 bis 4.500 gebauten Fahrzeugen endete 1910 die Motorradfertigung in Mladá Boleslav. Herausragende Modelle wie der Typ B von 1902, der Typ L von 1904 und das 1906 gebaute Zweizylinder-Motorrad CCD sind heute im Škoda Museum in Mladá Boleslav zu sehen.
Im Automobilbereich sorgte der Hersteller 1907 mit der Präsentation des luxuriösen Cabrios L&K FF für Furore, der als erstes Automobil in Zentraleuropa einen Reihenachtzylinder aufwies. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte L&K gemeinsam mit František Křižík, einem Pionier der Elektrotechnik, ein auf dem Laurin & Klement E basierendes Hybridfahrzeug, in dem zwei Gleichstrom-Elektromotoren den serienmäßigen Vierzylinder-Benziner ergänzten. So strahlt die eindrucksvolle 125-jährige Geschichte der Entwicklung und Fertigung von Motorfahrzeugen in Mladá Boleslav, die mit den Motorräder Slavia A und B begann, bis in die Gegenwart aus.
Škoda Auto
› steuert mit der Next Level – Škoda Strategy 2030 erfolgreich durch das neue Jahrzehnt.
› strebt an, bis 2030 mit attraktiven Angeboten in den Einstiegssegmenten und weiteren E-Modellen zu den fünf absatzstärksten Marken Europas zu zählen.
› erschließt gezielt Potentiale auf wichtigen Wachstumsmärkten wie Indien, Nordafrika, Vietnam oder in der ASEAN-Region.
› bietet seinen Kunden aktuell zwölf Pkw-Modellreihen an: Fabia, Scala, Octavia und Superb sowie Kamiq, Karoq, Kodiaq, Elroq, Enyaq, Slavia, Kushaq und Kylaq.
› lieferte 2023 weltweit über 866.000 Fahrzeuge an Kunden aus.
› gehört seit 30 Jahren zum Volkswagen Konzern, einem der global erfolgreichsten Automobilhersteller.
› ist Teil der Markengruppe CORE. Dieser organisatorische Zusammenschluss der Volumenmarken des Volkswagen Konzerns verfolgt das Ziel, gemeinsam zu wachsen und die Gesamteffizienz der fünf Volumenmarken deutlich zu steigern.
› fertigt und entwickelt als Teil des Volkswagen Konzerns selbständig Komponenten wie MEB-Batteriesysteme, Motoren und Getriebe für andere Konzernmarken.
› unterhält drei Standorte in Tschechien; hat Fertigungskapazitäten unter anderem in China, der Slowakei und Indien vornehmlich über Konzernpartnerschaften sowie in der Ukraine mit einem lokalen Partner.
› beschäftigt circa 40.000 Mitarbeiter weltweit und ist auf rund 100 Märkten vertreten.
Die Škoda Auto Deutschland GmbH
› trat im September 1991 in den deutschen Markt ein.
› repräsentiert in Verbindung mit rund 1.100 Vertriebs- und Service-Partnern die Marke Škoda in Deutschland.
› ist Teil der Erfolgsgeschichte der tschechischen Traditionsmarke: 2023 wurden in Deutschland über 168.500 neue Škoda Fahrzeuge als Pkw zugelassen, das entspricht einem Marktanteil von 5,9 Prozent. Damit war Škoda nicht nur im fünfzehnten Jahr in Folge Importmarke Nummer eins in Deutschland, sondern hat seine Position unter den renommierten Volumenmarken weiter gefestigt.